Amba Ras – Eine Reise durch das Kaiserreich Äthiopien – Paul Hartlmaier – DasBesteBuchDerWelt.de
Das Kaiserreich Abessinien existierte von 980 v.C. bis ins Jahr 1974. Es war zu diesem Zeitpunkt, nach einer Dauer von 2950 Jahren, der älteste Staat der Welt und umfasste die beiden heutigen Staaten Eritrea und Äthiopien.
Mit Abessinien ist streng genommen nur das abessinische Hochland in Äthiopien gemeint. Seit dem 4. Jahrhundert war das Kaiserreich christlich geprägt, was sich im Bau zahlreicher Kirchen und Klöster bemerkbar macht.
In dem vorliegenden Buch „Amba Ras – Eine Reise durch das Kaiserreich Äthiopien“ erzählt Paul Hartlmaier von einer Expedition, die unter seiner Leitung mit 9 weiteren Expeditionsteilnehmern 1952 durchgeführt wurde und in deren Verlauf das ehemalige Kaiserreich von Eritrea im Norden bis nach Mogadischu im Süden durchquert wurde.
Die Dynastien der abessinischen Kaiser führten ihre Herkunft auf Menlik I. zurück, der ein gemeinsamer Sohn von König Salomon und der Königin von Saba gewesen sein soll.
Der letzte Kaiser war Haile Selassi, der 1974 nach einem Militärputsch gefangen genommen und dann verstorben ist.
Im Glauben der jamaikanischen Rasta-Bewegung wird Haile Selassi weiterhin als Messias verehrt. Der Titel der abessinischen Kaiser war „Negus Negest“ was soviel wie „König der Könige“ bedeutet.
Zum Zeitpunkt der Expedition war Haile Selassi bereits Kaiser von Äthiopien.
Expeditionsroute
Nach der Landung in Massaua am roten Meer in Eritrea, beginnt die Fahrt. Zuerst an der sudanesischen Grenze entlang, dann weiter ins abessinische Hochland hinein.
Die Kraftfahrzeuge, fünf an der Zahl, hat die Expedition mitgebracht. Ein Abstecher führt die Reisegruppe an den Tanasee, aus dem der blaue Nil entspringt.
Dann geht es weiter in die Hauptstadt Addis Abeba. Von dort schließlich über Harar weit nach Süden nach Mogadischu. 8000 km werden in 5 Monaten zurückgelegt.
Das Buch
Das Buch besticht nicht nur durch die zahlreichen hervorragenden Fotografien, die auf dieser Reise entstanden sind. Vor allem die Ausflüge in die Geschichte des Landes, vermischt mit Anekdoten, die dem Europäer oftmals skurril vorkommen müssen, machen den Reiz des Geschriebenen aus.
Diese historischen Passagen wechseln sich mit den tatsächlichen Expeditionserlebnissen und den Landschaftsbeschreibungen ab. Bei zwischenmenschlichen Begegnungen lässt es Hartlmaier nicht an Humor fehlen.
Leider, Buch und Internet schweigen, wenn man nach Informationen zu Paul Hartlmaier sucht. Auch ist nicht ersichtlich, welche Automodelle hier im Einsatz waren und welchem Zweck die Expedition mit ihren 10 Mitgliedern eigentlich sonst noch hatte.
Falls einer der Leser hier zusätzliche Informationen beisteuern kann, ware ich dankbar. Das Buch enthält eine Landkarte und insgesamt 80 sehr gute Fotografien.
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Zusätzliche Informationen, die mir von Herrn Schwab, einem Enkel von Paul Hartlmaier zur Verfügung gestellt wurden:
„Mein Großvater wurde am 1.8.1893 in Augsburg geboren und bekam die Namen Paul Adam Ludwig Hartlmaier. Er starb körperlich und geistig absolut fit 1967 in Rimsting am Chiemsee während eines Mittagsschlafs, aus dem er nicht mehr aufwachte. Welch gnädiger Tod! Mein Großvater war Fotograf und Reiseschriftsteller.
Nach unserer Familienüberlieferung war die Expedition von BMW und anderen Münchner Firmen finanziert worden. Mein Großvater hat jedenfalls keine eigenen Mittel in das Unternehmen investiert. Er hat sowohl alle notwendigen Mittel für die Expedition eingeworben als auch eine Reihe verschiedener Wissenschaftler zur Mitfahrt begeistert.
Sinn der Reise war in erster Linie die Erforschung Äthiopiens, seiner Menschen, seiner Landschaften, seiner Fauna und Flora, sowie seiner Geologie; in zweiter Linie sollte es wahrscheinlich auch Werbung für die Dauerhaftigkeit und Belastbarkeit der Kraftfahrzeuge sein.
Dies war jedenfalls auch ein Aspekt seiner Indienreise, auf die er am 3.2.1955 – einen Tag nach meiner Geburt, die er noch abgewartet hatte – aufgebrochen ist; diesmal gesponsert von Audi. Das haben Sie aber anscheinend schon im Internet entdeckt.
Von dieser Indienreise gibt es einen Artikel in dem Jahrbuch, „Das neue Universum“ Band 81 (von 1964), in dem er in einem illustrierten Beitrag ab Seite 100 die Jagd auf einen Menschenfressertiger beschreibt, der schließlich auch erlegt worden ist.“
Desweiteren finden sich folgene Einträge zu von Paul Hartlmaier produzierten Filmarbeiten. Möglich, dass mehrere seiner Reisen nur filmisch dokumentiert wurden. Hier der Link: http://www.filmportal.de/person/paul-hartlmaier_9f88b1d2b1f34296b1787a1efc5d7ec8
Dies ist die dort zu findende Liste:
1958 | Mensch und Wild im Dschungel Regie |
1956 | Pilgerfahrt in Kaschmir Regie |
1956 | Bombay zwischen Gestern und Morgen Regie |
1956 | Im indischen Dschungel Regie |
1956 | Srinagar – Ein Venedig Asiens Regie |
1956 | Die Stadt des goldenen Tempels Regie |
1956 | Von Bombay nach Kaschmir Regie |
1953 | Amba Ras Regie |
1939 | 11.000 km Ostafrika Regie, Produzent |