So, dann gibt es jetzt gerade noch eins von B.Traven, nämlich die Brücke im Dschungel. Ähnlich und doch anders, als die Bücher der Caoba-Reihe kann man sagen. B. Traven erzählt hier eine Geschichte in der Ich-Form aus der Sicht des Amerikaners Gerald Gales, eines Abenteurers, der die Dschungel Mexikos durchstreift.
Mitten im Dschungel auf einer Lichtung an einem Fluss liegt eine Pumpenstation, deren Aufgabe darin besteht mittels einer dampfgetriebenen Pumpe Wasser ins Hinterland zu pumpen, das dort von einer weiteren Pumpenstation übernommen wird , die das Wasser wiederum über weitere Kilometer zu einer Eisenbahnlinie transportiert, wo es der Versorgung der Dampfeisenbahnen dient. Durch eine einfache Holzbrücke ohne Geländer ist diese mit dem anderen Ufer verbunden.
Dort, auf der anderen Seite des Flusses, siedeln mehre Indianerfamilien und man hat durch die Rodung des Waldes Platz für eine kleine Ranch geschaffen. Die betreibt zu Gales Überraschung ein amerikanischer Landsmann, dem er schon früher unter anderen Umständen begegnet ist.
Gale, eigentlich auf der Suche nach Jagdgründen für die Krokodiljagd, beschließt die angebotene Gastfreundschaft anzunehmen und ein paar Tage zu verweilen. An einem der folgenden Tage haben die Einwohner des Fleckens für die Abendstunden eine Tanzveranstaltung geplant, die im schummrigen Licht einer Öllampe neben der Pumpstation stattfinden soll. Obwohl sich besonders die Frauen der kleinen Gemeinschaft für das Ereignis geschmückt haben, treffen die bestellten Musikanten nicht rechtzeitig vor Einbruch der Nacht ein. Man versammelt sich trotzdem zum Klang einer einzigen Fidel. Zwei gegensätzliche Welten liegen hier dicht beieinander, getrennt durch den Fluss und doch verbunden durch die Brücke im Dschungel. Zum einen die trotz äußerlicher Anzeichen immer noch ihren Traditionen treu gebliebenen Indianer und zum anderen die Welt der modernen Technik in Form der Dampfmaschine, die jedoch völlig abstrakt und eigentlich ohne Wert für die Anwohner ist.
Der Tod tanzt mit
Und dann tritt plötzlich der Tod unter die Versammelten. Unvermittelt und mit voller Wucht. Und Gale wird zum Berichterstatter einer bizarren Nacht und eines genauso bizarren folgenden Tages inmitten der schockierten und trauernden Indianergemeinde.
Über B. Traven habe ich denke ich genug im vorherigen Artikel gesagt, wer sich für den Schriftsteller interessiert kann in meinem Artikel „Die Rebellion der Gehenkten“ da –> nachschauen.
Wie anscheinend alle Werke hat B. Traven auch dieses Buch auf deutsch verfasst. „Die Brücke im Dschungel“ erschien erstmals 1927 in der Zeitschrift „Vorwärts“, dem Zentralorgan der Vorkriegs-SPD.
Bei Amazon kann man es hier –> erstehen.