Zeppeline fuhren in die Arktis, nach Afrika und Südamerika. Auch eine Welt-Umfahrung gelang. Die erste regelmäßige transatlantische Fluglinie wurde mit Hilfe von Zeppelinen eingerichtet. Bis zu 300 Meter lange zigarrenförmige Ungetüme, die mit einer Geschwindigkeit von gerade einmal 100 km/h gemütlich durch die Luft glitten.
Als das Buch „Die Amerika-Fahrt des Z.R.III“ 1925 beim Amsel-Verlag in Wiesbaden erschien, hatte die Zeit der Luftfahrt noch nicht so ganz begonnen. Das Luftschiff LZ 126 wurde 1924 als Reparationszahlung von Deutschland in die USA geliefert. Es war der 126. Zeppelin, der fertiggestellt wurde. Bis 1939 folgten nur noch 4 weitere, die für die zivile Luftschifffahrt genutzt wurden.
Die Amerika-Fahrt des Z.R.III
Mit dem Luftschiff über den atlantischen Ozean
A. Wittemann
Gebaut wurde LZ 126 in den Zeppelinwerken in Friedrichshafen. Angekommen in den USA wurde der Zeppelin mit Z.R.III bezeichnet und zusätzlich auf den Namen „USS Los Angeles“ getauft. Der Autor Wittemann war bei dieser Reise als Navigationsoffizier dabei.
Das Buch beginnt mit der Geschichte des Zeppelinbaus. Der 1838 in Konstanz geborene Ferdinand Graf Zeppelin hatte die militärische Laufbahn in Diensten des Königs von Württemberg eingeschlagen.
Als Beobachter während des amerikanischen Sezessionskrieg in den USA hatte er erstmals Gelegenheit mit einem Fesselballon, der zur Aufklärung eingesetzt war, aufzusteigen.
Die Faszination an der Luftfahrt lies ihn danach nicht mehr los. Nachdem er im Alter von 56 aus dem Militärdienst ausgeschieden war begann er mit der Konstruktion eines lenkbaren Luftfahrzeugs.
In „Die Amerika-Fahrt des Z.R.III“ erzählt Wittemann sehr detailliert die Geschichte des Zeppellinbaus. Zeppelin hatte durchaus nur die militärischen Möglichkeiten der Zeppeline im Blick.
Trotzdem erhielt er keine Fördermittel des zuständigen Ministeriums. Er investierte sein ganzes Vermögen und konnte erst durch eine Lotterie, die ihm der König von Württemberg genehmigte, die restlichen Mittel zusammenbringen.
Im zweiten Teil des Buches beschreibt Wittemann die Konstruktion des Zeppelins LZ126. Dieser hatte eine Länge von 200 Metern und an seiner dicksten Stelle einen Durchmesser von 27 Metern.
Der dritte Teil beschreibt die verschiedenen Probefahrten und die dabei verwendeten Routen.
Im vierten Teil des Buches beschreibt er die Fahrt, die von Friedrichshafen am Bodensee nach Lakehurst in New Jersey führte.
Mit der Weiterentwicklung der Flugzeuge verloren die Zeppeline allmählich an Bedeutung. Außerdem war der Gebrauch des leicht entzündlichen Wasserstoffes als Füllgas umstritten.
Nachdem 1937 der Zeppelin Hindenburg bei seiner Ankunft in Lakehurst in Flammen aufgegangen war, was 20 Passagieren und Besatzungsmitgliedern das Leben gekostet hatte, war die Ära der Luftschiffe quasi zu Ende.
Das Gas Helium, das genauso geeignet gewesen wäre, konnte zu dem Zeitpunkt in Deutschland nicht in entsprechender Menge hergestellt werden. 1940 befahl Göring das Abwracken der letzten beiden Zeppeline. 130 Zeppeline waren bis zu diesem Zeitpunkt gebaut worden.
Erst 1998 begannen die Zeppelinwerke wieder mit der Entwicklung und Produktion der Luftschiffe. Seither wurden 4 Zeppeline gebaut und an Kunden in den USA, Japan und Frankreich ausgeliefert.
Sie werden zu Forschungszwecken eingesetzt, wofür sie durch ihre ruhigen Flugeigenschaften besonders geeignet sind.