Der Hindu-Tempel – Baukunst einer Weltreligion – DuMont Verlag -1991
Für meine Indien-Reise wollte ich als Ergänzung zur herkömmlichen Reiseliteratur ein Buch, das mich vorab über die Architektur der Hindu-Tempel informieren würde und das ich auch leicht in meinem Rucksack unterbringen könnte. Leider gibt es in diesem Bereich keine große Auswahl, wie ich feststellen musste. Zumindest nicht in deutscher Sprache.
Auf meiner Suche nach geeigneter Reiseliteratur stieß ich dann aber auf das hervorragende Buch „Der Hindu-Tempel – Baukunst einer Weltreligion“ von George Michell.
Der Hindu-Tempel. Baukunst einer Weltreligion
Die deutsche Übersetzung des mir vorliegenden Exemplars von „Der Hindu-Tempel“ ist 1991 als Taschenbuch im DuMont-Verlag erschienen. Leider ist das Buch vergriffen. Antiquarisch im Gebrauchthandel kann man es in jedem Fall erhalten.
Auf 239 Seiten und mit etwa 100 schwarz-weißen Abbildungen versehen, bietet „Der Hindu-Tempel“ eine erste umfassende Einführung in dieses komplexe und exotische Thema.
Vom indischen Subkontinent bis in den indonesischen Archipel finden sich beeindruckende Tempelbauten, als architektonisch-sakraler Ausdruck der Weltreligion des Hinduismus. Die meisten Hindu-Tempel wurden in der Zeit nach 500 n.Chr. errichtet. Gemessen an der langen Geschichte auf die Indien zurück blickt, ist das ein relativ junger Zeitraum. Eine komplexe Abfolge von Reichen und Dynastien verstand es immer wieder, mit geänderten Formelementen dem Tempelbau ihren eigenen Stil zu geben.
Hinduismus und das hinduistische Pantheon
Nach einer Einführung in den Hinduismus, seine Entstehungsgeschichte, Entwicklung und Ausbreitung, geht das Buch detaillierter auf die im Hinduismus verehrten Gottheiten ein. Ein zusätzlicher größerer Abschnitt ist der Darstellung der Götter in der Kunst gewidmet.
Hindu-Tempel in der indischen Gesellschaft
Die Betrachtung der religiösen Aspekte wäre einseitig. Die Hindu-Tempel standen und stehen auch heute noch im Zentrum des gesellschaftlichen Lebens der Inder.
Ausgehend von den königlichen Schutzherren, die den Bau der Tempel in Auftrag gaben über die Handwerker, wie etwa die zahlreichen am Bau beteiligten Steinmetze, werden auch die wirtschaftlichen Aspekte des Tempelbaus und der Tempelverwaltung angesprochen.
Stilformen der Tempelbauten
Die Beschreibung der architektonischen Stilformen nimmt einen genauso großen Teil ein, wie der über die kulturellen Hintergründe. Grob unterteilt in die geographisch verschiedenen Gebiete Nord- und Südindien, die sich nicht nur klimatisch, sondern vor allem ethnologisch und hinsichtlich ihrer Geschichte unterscheiden, werden die verschiedenen Baustile in ihrer zeitlichen Reihenfolge beschrieben.
Hindu-Tempel außerhalb Indiens
Im Kapitel über die Tempel Südostasiens, blickt Michell über die Grenzen Indiens hinweg. Nicht nur im Indischen Stammland haben Anhänger des Hinduismus ihre Sakralbauten errichtet. Auch in Java, Bali, Vietnam und Kambodscha, finden sich zumindest Reste früherer Prachtbauten. Ganz herausragend ist hier das weltberühmte Angkor Wat in Kambodscha. Diese Anlage wird heute von buddhistischen Mönchen gepflegt. Zu der Zeit, in der sie errichtet wurde, besaß der Hinduismus in Südostasien einen weitaus stärkeren Einfluss.
Ein letztes Kapitel über hinduistische Sakralbauten in der heutigen Zeit beendet das Buch.
Eine Karte und eine Tabelle mit Daten zur indischen Geschichte runden das Werk ab. Darüberhinaus gibt es auch ein Register und eine Sammlung mit Literaturhinweisen.
Das Buch eignet sich hervorragend als Begleiter für die Indienreise. Es enthält weitaus mehr Informationen über die zahlreichen Hindu-Tempel Indiens, als jeder Standard-Reiseführer.
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...zum Schluß noch ein wenig Werbung für mein eigenes Buch:
danke für den Hinweis, schade ist nur, dass die Tempel nicht in Farbe abgedruckt wurden, doch finde ich ihre Einstimmung wichtig, vielen Dank