Leben in der Urzeit – Špinar & Burian – 1973 – Dausien – Paläo-Art
Mit „Leben in der Urzeit“ habe ich heute ein Buch aus dem Regal gezogen, das uns zu einer Zeitreise einlädt. Das Werk von Prof. Zdeněk Špinar und Zdeněk Burian führt den Leser durch die Geschichte des Lebens auf der Erde, von seiner Entstehung, durch die Äonen der Erdzeitalter hindurch, bis zum Auftreten des Homo Sapiens.
So interessant die begleitenden Texte, die von dem Paläontologen Prof. Z. Špinar stammen, auch sein mögen – das Highlight des Buches sind auf jeden Fall die Illustrationen des Künstlers Zdeněk Burian.
Leben in der Urzeit – Špinar & Burian – 1973
Paläo-Art
Burian, der 1905 im damals zum habsburgerischen Österreich-Ungarn gehörenden Mähren geboren wurde, gilt als der vermutlich einflussreichste Vertreter der Paläo-Art.
Paläo-Art ist eine zeitgenössische Kunstgattung, die sich durch Darstellungen der Urzeit auszeichnet.
Burians Wirken begann in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts und endete erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1985.
Ein typisches Werk Burians ist gleich auf dem Cover des 1973 im Werner Dausien Verlag in Hanau erschienenen Buches dargestellt.
Es zeigt eine Tyrannosaurus Rex der auf zwei überraschte Trachodons trifft. Das Bild entstand im Jahre 1933. Es ist eines der wenigen Bilder Burians, das die Auseinandersetzung zwischen zwei Dinosauriern darstellt. Wer will kann beim Betrachten des in braunen Farben gehaltenen T. Rex auch eine politische Bedeutung hineindeuten.
Auch Irrtümer der paläontologischen Forschung hat Burian zwangsläufig festgehalten. Zur seiner Zeit waren die Paläontologen der Meinung, dass Brachiosauren das Leben im Wasser bevorzugten. Diese Theorie ist inzwischen widerlegt. Man ist sih sicher, dass der Brachiosaurus ein Landbewohner war.
Im Buch findet sich ein Gemälde Burians aus dem Jahr 1941, das diese überholte Theorie noch nachempfindet und eine Gruppe von Brachiosauren im Wasser darstellt.
Die Arbeit Zdeněk Burians hat maßgeblich zu unserem heutigen Bild vom Aussehen der Tiere der Urzeit beigetragen. Nicht nur, dass andere Künstler und Illustratoren Burians Stil zu kopieren versuchten. Auch Spielzeughersteller oder die optische Umsetzung von Filmen wie Jurassic Park, können Burians Einfluß nicht verleugnen.
Zeitreise
Ob die Tiere der Urzeit tatsächlich so ausgesehen haben, wie sie vom Künstler dargestellt werden, ist natürlich nicht Bestimmtheit zu sagen. Von den meisten dieser Tiere sind ja nur versteinerte Knochen gefunden worden. Weichteile wie Muskeln, Haut, Haare oder Federn sind so gut wie nicht erhalten geblieben.
Um so wichtiger war die Arbeit Burians, der mit seinen Bildern eine Tür in die ferne Vergangenheit unseres Planeten öffnete und dem Leser eine Zeitreise in eine schon seit langem untergegangene Welt ermöglichte.
Mehr als 15000 Zeichnungen und Gemälde hat Burian während seiner 50-jährigen Schaffensperiode erstellt. Seine Illustrationen sind Bestandteil von nahezu 500 Büchern. Für etwa 600 Bücher hat Burian das Coverbild entworfen.
Die meisten Werke Burians, die bis zu einer Größe von 4×4 Metern erreichen konnten, wurden in Öl auf Leinwand ausgeführt.
Das beschriebene Buch ist natürlich vergriffen, taucht aber als Einzelexemplar hin und wieder auf dem Gebrauchtmarkt auf.
>>> Bei Amazon suchen: Leben in der Urzeit
Die folgende URL verweist auf eine Webseite, die Zdeněk Burians Werk und Leben gewidmet ist, Sie ist zwar nicht in deutscher Sprache verfügbar, wegen der umfangreichen Bildergalerie trotzdem zu empfehlen.
Hier ist der Link:
>>> Zdeněk Burian auf Englisch
>>> Zdeněk Burian auf Tschechisch
...zum Schluß noch ein wenig Werbung für mein eigenes Buch: