Verschollene Städte – Archäologische Abenteuer im Land der Maya – Ivan Sprajc
Angeblich haben die meisten Archäologen ihre Berufswahl nach einem Kinobesuch getroffen. Und alle, die von Indiana Jones noch nicht ausreichend motiviert waren, denen gab dann Lara Croft den letzten Anstoß, um in die Fußstapfen dieser berühmtesten, wenn auch fiktiven Altertumsforscher der Welt zu treten.
Soviel zur Theorie. In der Praxis dürfte es den meisten Archäologen allerdings nicht vergönnt sein, auf der Suche nach einer untergegangenen Zivilisation, durch tropische Dschungel zu wandern. Nur wenigen gelingt es sich schließlich von der Arbeit mit alten Scherben zu lösen und auf Expedition ins exotische Unbekannte zu gehen. Nun, einer dem dieses gelungen ist und der es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat ist Ivan Šprajc.
Verschollene Städte – Archäologische Abenteuer im Land der Maya – Ivan Sprajc
Seit Jahrzehnten schon ist Ivan Šprajc an der Erforschung der Mayazivilisation auf der Yucatanhalbinsel in Mexiko beteiligt. Sein Hauptgebiet ist die Untersuchung der astronomischen Ausrichtung der architektonischen Hinterlassenschaften der Maya.
2009 erschien die Originalausgabe des vorliegenden Buches in Slowenien und dann 2015 um mehrere Neuentdeckungen erweiterten Auflage.
Ivan Špraic erzählt in seinem Buch von den Erfahrungen und Erlebnissen bei der Erstuntersuchung von zahlreichen neu entdeckten Ruinenstädten der Maya. Das Gebiet in dem er sich bewegt liegt gerade mal 300 km von den beliebten Touristenstränden der Riviera Maya in Quinatana Roo entfernt, nördlich der Grenze zu Guatemala in Mexico. Genau genommen handelt es sich um ein riesiges Naturschutzgebiet, die „Reserva de la Bíosfera Calakmul“.
Bedeutende Neuentdeckungen in diesem Gebiet waren die Mayastädte Chactún, Tamchén und Lagunita, ehemals große Siedlungen der alten Maya, mit heute von der subtropischen Vegetation des Dschungels überwachsenen Gebäude- und Strukturresten.
Die Schilderung Ivan Šprajc‘ erstreckt sich über mehrere Jahre und dokumentiert den Auffindungsprozeß einschließlich der damit verbundenen Personen, die sich gemeinsam mit ihm diesem Abenteuer verschrieben haben.
Hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, allgegenwärtige lästige Mosktitos, tödlich-giftige Schlangen und das Fehlen eines Kühlschrankes mit Bier sind nicht die einzigen Mühseligkeiten und Gefahren denen sich die Forscher in ihrem Dschungelcamp und bei der Arbeit an den Ruinen ausgesetzt sehen.
Pisten und Dschungelpfade, die sich nach einem Regen in Schlamm verwandeln, können ein Weiterkommen unmöglich machen. Auch von Grabräubern, die gewissenlos jedes transportable Stück Relief von den Wänden der Ruinen abschlagen oder direkt Stollen in die Ruinenhügel hinein graben, geht eine Gefahr aus.
Das Buch ist keine wissenschaftliche Abhandlung sondern der spannend geschrieben Erlebnisbericht eines Archäologen, der uns einen Einblick in die Feldarbeit gewährt, wie man ihn sonst eigentlich nirgends bekommt, es sei denn man wäre persönlich vor Ort. Zeitlich zieht sich der Bericht über mehrere Grabungsperioden und gibt so auch einen chronologischen Überblick der Entdeckungen in dieser Zeit.
Das fest gebundene Buch umfasst 240 Seiten und ist auf Hochglanz-Papier gedruckt. Es enthält zahllose hervorragende Farbfotos in hoher Qualität, die die Fundstücke, Ruinenreste, aber auch das Leben des Forschungsteams vor Ort darstellen.
Das Buch ist jedem, der sich für Archäologie und die Kultur der Maya interessiert, sehr zu empfehlen und kann hier erstanden werden:
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...zum Schluß noch ein wenig Werbung für mein eigenes Buch: