Der Bierewecke – Alemannisch angerichtet

Nachdem sich neuerdings Deutschlands intellektuelle Elite  über den korrekten Gebrauch der Wörter „Schrippe“ und „Weckle“ streitet und die armen Schwaben gar als Besatzer vom Brezelberg herhalten müssen, dachte ich mir, ich beteilige mich auch ein wenig an der Diskussion und bereichere sie mit einem Rezept aus dem unterhaltsamen Buch:

Alemannisch angerichtet

zu Tisch mit Fridolin Schlemmer

Plaudereien und Wohlmeinende Ratschläge für Küche und Keller

und leiste damit womöglich einen wertvollen Beitrag zur Versöhnung der Kontrahenten, dem Wiederaufbau Ost und zur Entwicklungshilfe im Allgemeinen. Und mit Bier hat das auch nichts zu tun.

 >>> Zitat——————    Seite 72   ——————————–

Der Bierewecke

Man nehme drei Kilo Mehl, halb weißes-, halb Roggenmehl, genauso viel getrocknete Birnenschnitze, 150 Gramm Hefe, Zimt, Nelken, 30 Gramm Salz, etwas Anis, ein Viertel Kirschwasser oder Birnenschnaps und 750 Gramm gemahlene Nüsse oder Haselnüsse.

Die Schnitze werden gut angebrüht oder leicht gekocht. Die Kochbrühe nimmt man zur Herstellung des Teiges. Der Teig muss zweimal gehen. Nach dem erstenmal gibt man die Zutaten bei und bringt alles in Kastenformen oder noch besser in Strohbackkörbe. Hier geht er dann ein zweitesmal und wird bei mittlerer Hitze gebacken. Die Backzeit beträgt zwei Stunden.
Die Haltbarkeit dieser bäuerlichen Backspezialität ist erstaunlich. Normalerweise wird er um den Nikolaustag gebacken, damit er an Weihnachten nach einer gewissen Zeit des Lagerns besonders gut schmeckt. Ihn bis Lichtmeß im häuslichen Vorrat zu haben ist eigentlich immer selbstverständlich gewesen…“

So ein Stück Bierewecke mit einem Viertele trockenem Spätburgunder und der Tag ist gerettet !!

 

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