Hati-Hati – Ursula und Wolfgang Ullrich

Hati-Hati – Ursula und Wolfgang Ullrich – Das beste Buch der Welt

Schon gut, ich schreib‘ nix böses mehr über den KSC. Ich will ja nicht meine treuesten Leser verlieren. Nein KSC, das sind die gröööößten…..Dings, hm hab vergessen was da hinten dran kam. Naja, könnt ihr Euch ja selber was denken…heute auf jeden Fall geht es um etwas ganz anderes. Um Dickhäuter mit langem Rüssel und großen, abstehenden Ohren…

Heute geht’s um Hati-Hati und das ist Hindi und heißt eigentlich korrekt Hathi-Hathi, wenn man es genau nimmt. Aber der Buchtitel, der lautet nun mal Hati-Hati ohne das zweite und vierte h. Hati heißt auf Hindi „Elefant“ !
Ihr habt’s bestimmt schon erraten Hati-Hati heißt dementsprechend soviel wie: viele Elefanten ! – eine spezielle Form des Plural in der Sprache Hindi. Ein „Echo-Plural“ sozusagen, wie ich mir von dem angehenden Südasienwissenschaftler J. — ja, den gibt’s tatsächlich —  der manchmal in einer bekannten Karlsruher Fußballkneipe mit italienischem Namen hinterm Tresen arbeitet, habe erklären lassen.

Und so macht natürlich auch der Untertitel Sinn, der da lautet:

Auf Elefantenrücken durch indische Wildnis

Hati-Hati - Elefant im Wald - featured

Hati-Hati – Elefant im Wald

Geschrieben wurde das Buch von Ursula Ullrich und ihrem Mann Professor Dr. Wolfgang Ullrich. Erschienen ist es 1966 in Neumann Verlag in Radebeul. Wolfgang Ullrich war in der ehemaligen DDR ein bekannter Tier- und Naturfilmer, mit einer eigenen Fernsehsendung namens „Der gefilmte Brehm“. Außerdem war er Biologe und nach dem 2. Weltkrieg Direktor des Dresdner Zoos, den er in den Nachkriegsjahren allmählich wieder aufbaute. Im Grunde genommen vergleichbar mit Grzimek und seiner Fernsehsendung „Ein Herz für wilde Tiere“ in der BRD.

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Hati-Hati Street sign with an elefant. From a Zoo in Australia

Hati-Hati Street sign with an elefant. From a Zoo in Australia – im Internet aufgestöbert

Das Buch Hati-Hati fasst mehrere Forschungsreisen des Ehepaares durch indische Naturschutzgebiete zusammen. Aber auch die kulturellen Sehenswürdigkeiten, die bei den Reisen besichtigt wurden,  werden nicht ausgespart. Ergänzt werden die Beobachtungen durch soziologische bzw. völkerkundliche Studien, an den in der Nähe der Reservate lebenden indigenen Ureinwohner Indiens.
Ein großes Kapitel ist den indischen Löwen gewidmet, die eine Unterart der Löwen allgemein bilden. Dringend mahnen die Ullrichs auch für diese Spezies die Einrichtung weiterer Schutzgebiete neben dem Gir-Nationalpark an. Die zwischenzeitlich auf gerade 20 Individuen geschrumpfte Spezies hat sich mittlerweile wieder auf einen Bestand von über 200 Tieren erholt und laut Wikipedia plant die indische Regierung jetzt 50 Jahre nachdem die Ulrichs bereits auf die Umstände hingewiesen hatten mit der Errichtung eines zusätzlichen Reservates.

Felsenrelief Mahabalipuram - Hati-Hati - Ullrich

Felsenrelief Mahabalipuram – Links unten im Bild die Verfasserin – Hati-Hati – Ullrich

Neben den indischen Löwen sind vor allem Beobachtungen von wilden Gaur-Büffeln, Panzernashörnern und natürlich wilder indischer Elefanten Thema des Buches. Zur Beobachtung dieser großen Wildtiere eignet sich vor allem die Annäherung auf zahmen Reitelefanten, weil diese für die Wildtiere scheinbar keine Gefahr darstellen und somit eine geringe Annäherungsdistanz erlauben.
So erklärt sich auch der Untertitel des Buches. Das Buch enthält zahlreiche hervorragende Fotografien in schwarz-weiß und auch farbige Aufnahmen, die das abwechslungsreiche Gesicht Indiens, wie man es in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts antreffen konnte, hervorragend darstellen.

Ursula Ulrich zwischen Kurumbar-Kindern - Hati-Hati - Ullrich

Ursula Ulrich zwischen Kurumbar-Kindern – Hati-Hati – Ullrich

Neben den Naturaufnahmen, sind vor allem die ethnologisch interessanten Fotografien der Kurumbars, eines indigenen indischen Volkes, die vor allem als Sammler (Bananen, Mais, Mangos), Bauern und Jäger ihren Lebenunterhalt bestreiten, zu nennen. Die Kurumbars sind gute Niederwildjäger. Flugwild liefert das lebenswichtige Eiweiß. Die Kurumbars leben in Südindien. Im Buch werden die Kurumbars als zur Kaste der Schafshirten gehörend bezeichnet.

Zahlreiche Aufnahmen von Tempeln und Porträtaufnahmen interessanter Menschen aus ganz Indien runden das Buch ab. Neu gibt es das Buch nicht zu kaufen, aber gebraucht kann man es hier über Amazon beziehen –> Hati-Hati – Ursula und Wolfgang Ullrich

Detail eine Tempels in Südindien - Hati-Hati - Ullrich

Detail eine Tempels in Südindien – Hati-Hati – Ullrich

Einen interessanten Artikel über den asiatischen Löwen bei Wikipedia gibt es hier <—
[EPSB]

Mehr Reisebrichte über Indien ?
Waldemar Bonsels Indienfahrt

 

2 Antworten

  1. Elke Greim sagt:

    Eine sehr schöne Buchempfehlung, die ich gerne auf Google+ teilen möchte. Ich möchte aber kurz berichtigen, dass es sich bei den Kurumbas nicht ausschließlich um Schafhirten handelt, sondern vor allem um Sammler (Bananen, Mais, Mangos), Bauern und Jäger. Die Kurumbas sind gute Niederwildjäger. Flugwild liefert das lebenswichtige Eiweiß.

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