Die östliche Welt – Geschichte Asiens – Dietrich Hans Teuffen
Ein dicker Wälzer ist das, der hier vor mir liegt. 1,2 kg schwer. Durch Zufall habe ich das Buch vor ein paar Jahren in einem Antiquariat entdeckt und nach kurzem schmökern erstanden. Auf 820 Seiten erzählt der Autor die Geschichte Asiens, des größten der Kontinente, von der Urzeit bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts.
Vom Mittelmeer bis zur Beringstrasse, vom Nordmeer bis zum indischen Ozean. Eine große Aufgabe und ein großartiges Werk, das daraus entstand.
Dietrich Hans Teuffen
Die östliche Welt
Asien zwischen Steinzeit und Gegenwart
In kräftigen Farben und mit beherztem Pinselstrich, einem gigantischen Wandgemälde gleich, zeichnet der Autor den Aufstieg, die Höhepunkte und den Niedergang der großen Reiche, Völker und Dynastien, die sich in diesem riesigen Raume, gegenseitig beinflussend, nebeneinander oder in zeitlicher Abfolge entstanden und existierten.
Er erzählt von Völkern und ihren Wanderungen. Menschengruppen, die aus dem Dunkel der Geschichte auftauchend, für kurze Zeit bestimmend waren, um dann wieder zu verlöschen, jedoch nicht ohne das Licht der Zivilisation an ihre Nachfolger weitergegeben zu haben.
Er erzählt von der Entstehung der großen Weltreligionen, die ihren Ursprung alle auf dem asiatischen Kontinent haben.
Von der Verbreitung der hellenischen Kunst und Kultur im Gefolge der Eroberungen durch Alexander der Große bis weit nach Asien hinein und umgekehrt vom Wirken asiatischer Einflüße über die Seidenstrasse in Richtung Europa.
Von der Eroberung Sibiriens durch die Kosaken, die im Auftrag des Zaren das unbekannte Land jenseits des Urals erforschten.
Vom Aufstieg Chinas zu einer Großmacht und den zahlreichen Eroberungen der Dynastien, die das Zusammenwachsen dieses Riesenstaates erst ermöglichten.
Von den Reitervölkern der Steppen mit ihren grausamen Eroberungszügen und genauso von den prächtigen Palästen und luxuriösem Leben im tropischen Indien.
Dabei vermittelt Teuffen so viele Details, dass sich das facettenreiche Bild eines unermeßlich reichen und gleichzeitig fremdartig exotischen Kontinentes vor dem inneren Auge aufbaut.
Begleitet werden die Ausführungen von etwa 200 Abbildungen, überwiegend Schwarz-Weiß-Fotografien und 33 Karten, die die Anschaulichkeit der Erzählung abrunden.
Das Buch ist weniger als Nachschlagewerk, sondern eher als durchgängige Erzählung aufgebaut. Hat man sich erst einmal von den Worten fesseln lassen, dann vermag man das Buch kaum noch aus der Hand legen.
Es gibt aber einen Wermutstropfen. Die letzte Auflage stammt aus den frühen 60er Jahren, mithin kann man davon ausgehen, dass im Laufe der vergangenen 50 Jahren, insbesondere zum Thema Frühgeschichte, etliche neue Erkenntnisse hinzu gekommen sein dürften. Manche Sachverhalte müssen vielleicht sogar korrigiert werden. Dies schmälert den Wert des Buches aber nur geringfügig, man darf es allerdings auch nicht unterbewerten.
Trotzdem ist das Buch ein lesenswertes Geschichtswerk und eine angenehme, umfassende und spannende Lektüre für jeden, der sich mit der Kultur und Geschichte Asiens auseinandersetzen will.
Es wäre sehr zu wünschen, dass das Werk in einer neu aufgelegten, überabeiteten Version eine Rennaisance erlebt.
Pech hat natürlich, wer dieses Buch kaufen will. Frisch aus der Druckpresse ist es nicht zu haben. Mit etwas Suchen allerdings sollte es möglich sein ein gebrauchtes Exemplar in einem Antiquariat oder online aufzustöbern.
Eine Suche bei Amazon kann in diesem Falle nicht schaden. Hier findet sich ein Angebotsliste von Händlern, die das Buch gebraucht anbieten:
Die östliche Welt – Dietrich Hans Teuffen
Eine Frage allerdings bleibt unbeantwortet – wer ist oder war Dietrich Hans Teuffen. Das Buch schweigt sich dazu aus und weder Wikipedia noch Google im allgemeinen liefern Informationen zu diesem Autoren. Über Hinweise wäre ich also sehr dankbar.
...zum Schluß noch ein wenig Werbung für mein eigenes Buch: